:: Eine kleine mongolische Episode ::

Die Willenskraft meines mongolischen Volkes ist bemerkenswert, um nicht zu sagen einzigartig, nicht nur im körperlichen sondern auch im geistigen Sinne, wie die im Folgenden beschriebene Episode beweist. Fünf junge mongolische Männer beschlossen eines Tages ihre klapprigen Fahrräder zu bepacken und einfach von der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar nach Holland zu fahren, um mir einen Besuch abzustatten.

So geschehen, standen sie plötzlich im Juli 1992 bei mir vor der Türe. Eine solch einmalige Leistung musste besonders gefeiert werden. Der damalige Bürgermeister der Stadt Horst/AM Nederland, Drs. Romé Fasol hat die kleine Gruppe dann auch gebührend im Rathaus empfangen. Sie bedankten sich beim Bürgermeister für den freundlichen Empfang mit einem Wandteppich, auf welchem Dschingis Khan abgebildet ist. Dieser Wandteppich ist übrigens heute noch im Rathaus von Horst zu bewundern, wo er auf Anordnung des Bürgermeisters aufgehängt wurde.

Die fünf Mongolen die zu unserem großen Erstaunen, Ihre Leistung als gar nichts besonderes ansahen, setzten dann fröhlich und gut gestärkt Ihre Weltreise fort. Ihr nächstes großes Ziel war Barcelona/Spanien wo sie noch etwas von den dort stattfindenden Olympischen Spielen mitbekommen wollten.

Endstation Ihrer „Fahrradtour” war Taiwan, wo sie durch „Mongolian Affairs” ausgezeichnet und geehrt wurden; alle bekamen dort auch neue Fahrräder geschenkt. Von Taiwan aus sind sie dann quer durch China zurück in die Mongolei gereist. In ihrem Heimatland angekommen haben sie mir folgendes geschrieben: „Wir fühlten uns unterwegs beschützt durch das schamanistische Ritual und den Segen, den Sie, Dschero Khan, uns gegeben hatten!”

In der Mongolei wurden Sie von Volk und Fernsehen wie Helden geehrt. Ich habe Ihnen dann auch den Titel „Die fünf Helden der Mongolei” gegeben. Meine Überzeugung ist, nur wer mongolisches Blut in den Adern hat, ist dazu in der Lage, eine solch bemerkenswerte Leistung zu vollbringen.

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